„Heißausbildung“ für Atemschutzgeräteträger
In der Woche vom 20.-25. August steht wieder der „Fire-Dragon“ eine mobile Übungsanlage für Atemschutzgeräteträger aus dem Werra- Meißner Kreis zur Verfügung. Die Übungsanlage ist ein wichtiger Baustein für die Aus- und Fortbildung in den Feuerwehren geworden.
Der “Fire-Dragon” ist ein komplexer Brandsimulationscontainer der Firma Dräger Safety. Im Auftrag des Innenministeriums tourt er durch Hessen, um die Atemschutzgeräteträger der Feuerwehren auf den Ernstfall vorzubereiten.
Im Inneren ist eine Übungsstrecke mit gasbefeuerten Brandstellen installiert. Für einige Wochen wurde er mit Unterstützung des hessischen Innenministeriums für die Wehren im ganzen Land gemietet und zur Verfügung gestellt. Etwas verwinkelt, über Treppen erreichbar und hinter Türen verborgen, müssen die Atemschutzgeräteträger das Innere erkunden. Sie können an aus Metall nachgestellten Einrichtungsgegenständen einer Wohnung durch aufflammende Feuer oder plötzliche Rauchgasdurchzündungen (dem sog. Flash-Over, einer großen Gefahr für die Trupps im Realfall) überrascht werden. Auch der sicher geglaubte Rückweg kann plötzlich „in Flammen aufgehen“.
Löschtaktik, Wärmegewöhnung und Rückmeldungen
Die Einsatzkräfte können unter Aufsicht des Überwachungs- und Ausbilderteams des Landkreises den Wasser sparenden, aber trotzdem wirkungsvollen Umgang mit dem Strahlrohr trainieren und Eindrücke über die Wärmeeinwirkung eines Feuers in unmittelbarer Nähe gewinnen. Zudem können die Trupps das gemeinsame Vorgehen in verrauchten Räumen üben und auch Vertrauen in die eigene Einsatzkleidung gewinnen, die der fast 300°C heißen Umgebung standhalten muss. Es zeigt sich immer wieder, dass auch der beim Löschen auftretende Wasserdampf die Einsatzkräfte zunächst überrascht und ihnen die Sicht nimmt.
„Auch Rückmeldungen von der Brandstelle über Funk an die Einsatzleitung sind enorm wichtig: Zum einen zur Eigensicherung für die Trupps, die ihren derzeitigen Standort durchgeben, oder für die Einsatztaktik des Einsatzleiters. Dieser muss anhand der Lagemeldungen Entscheidungen über das Vorgehen weiterer Trupps oder Nachalarmierungen treffen.
Wichtige Übung für die Praxis
„Das Training unter weitgehend realen Bedingungen ist wichtig für die Einsatzpraxis und routinierteres Vorgehen. Zudem muss jeder Geräteträger selbst seine eigenen Grenzen kennenlernen und ausloten. „Besser bei einer Übung gelernt, als im Ernstfall überrascht werden“. Nach jeder Übung erhalten die Einsatzkräfte ein Feedback-Gespräch mit den Ausbildern, die das Geschehen beobachtet haben.